Bahnhofsgebäude Weenzen in H0

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Eigentlich war ich nur auf der Suche nach ein paar individuellen Fenstern für das Selbstbauprojekt. Bei der Suche bin ich dann auf www.meinmodellhaus.de gestoßen.
Hier gibt es nicht nur Fenster nach Kundenwunsch, sondern auch gleich die Möglichkeit ganze Gebäude oder auch nur einige Wände nach eigenen Wünschen zu gestalten. Und das alles ohne Kenntnisse im Umgang mit CAD-Programmen. Hier können auf einfache Art und Weise die Wände eines Gebäudes konfiguriert werden. Darüber hinaus hat man die Wahl wie die Wände später zusammen gefügt werden (verzahnt, stumpf oder selbst anzufertigende Gehrung). Das Besondere an dem Bahnhofsgebäude Weenzen ist seine Konstruktion als Stahlfachwerk.

Der T-förmige Grundriss des Bahnhofsgebäudes Weenzen wurde in drei Baugruppen zerlegt (Empfangsgebäude, Anbau und Güterschuppen) und jede einzeln konfiguriert. Nicht zu vergessen sind Zwischenwände und Deckenplatten. Jedes Material (egal ob Kunststoff oder Karton) neigt zum Verzug. Dies gilt es zu verhindern, indem die Gebäudeteile mit Decken und Wänden ausgesteift werden. Die Wände sind aus 1,5 mm Polystyrolplatten gefertigt, die Fenster und Fachwerkteile aus 0,5 mm starkem Material (siehe Bild 1 - 3). Für die Ausfachung wurden Klinkerplatten von MKB-Modelle verwendet. Diese sind 0,4 mm stark und lassen sich mit einem Skalpel sehr gut zuschneiden. Als Kleber diente Aceton und dünnflüssiger Revell-Kleber.
Die Wände wurden mit einer Verzahnung bestellt. Diese ist sehr präzise ausgeführt und erleichtert die Montage erheblich. Als Hilfsmittel wurden die PROSES Snap & Glue Magnete eingesetzt. Bedingt durch den eingesetzten Fräskopf sind Innenecken grundsätzlich ausgerundet. Dies fällt aber aus dem normalen Betrachtungsabstand nicht weiter auf.
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Bild 1 - 3: gefräste Wandteile, Fenster und Fachwerkteile

Die Webseite www.meinmodellhaus.de hat eigentlich gar keinen Konfigurator für Stahlfachwerk. Hier wurde der freie Fensterkonfigurator missbraucht, um Fachwerteile anzufertigen. Damit bekommt man zwar nicht das Fachwerkteil einer ganzen Wand hin, jedoch erleichtern die vorgefertigten Teile die Gestaltung des Fachwerks erheblich, da man dieses sonst aus Polystyrolstreifen hätte herstellen müssen.

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Bild 4 - 5: erste Stellprobe, wände noch nicht verklebt

Die Fenster sind beim Vorbildgebäude nahezu bündig mit der Außenwand. Deshalb wurden die Fensteröffnungen in den Wänden und die Fensterrahmen so bemessen, dass letztere exakt in die Öffnungen passen. Geklebt wurde hier mit Aceton. Passend zu den Fenstern -und nebenbei auch zu den über den Fensterkonfigurator erstellten Fachwerkteilen - wurden Folien für die Fensterscheiben geliefert. Diese wurden nach dem Bemalen mit Revell-Kleber von innen an die Fensterrahmen gekebt.

Als Kleber für die Fachwerkteile kam wieder Aceton zum Einsatz. Das Fachwerk wurde noch vor der Montage der Wände aufgeklebt, da sich die rechtwinklige Positionierung so besser bewerkstelligen lässt. Nach der Montage und Grundierung der Wände bekam das gesamte Gebäude einen Anstrich in dunkelgrau. Dies soll verhindern, dass später zwischen Stahlfachwerk und Klinker das weiße Polystyrol sichtbar wird.

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Bild 6 - 9: Wandteile mit Stahlfachwerk versehen

Der Klinkerkarton wurde in kleine Elemente mit etwas Übermaß zugeschnitten und dann für jedes Fachwerkfeld individuell auf Maß geschnitten. Der Revell-Kleber hat sich in einer Belastungsprobe (Abrissprobe) als hervorragenden Kleber erwiesen. Es darf nur nichts herausquellen.

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 Bild 10 - 12: Ausfachung mit Klinkerkarton - eine mühervolle Arbeit

Der Rand des Unterbaus auf dem Bahnhofsmodul entstand aus Gipsplatten in Natursteinoptik von Vampisol. Gefüllt wurde der Unterbau mit Hartschaumplatten. Die Bemalungsschritte sind die gleichen wie bei der Kopf-und Seitenrampe.

Insbesondere das Schieferdach wurde entsprechend angepasst, der First mit Schieferstreifen von MKB-Modellbau gestaltet. Der Schornstein entstand im kompletten Selbstbau und erhielt eine Verkleidung mit Klinkerkarton. Die Dachrinnen und Fallrohre stammen aus dem Zubehörsortiment von Auhagen. Die Schuppentore entstanden aus Polystyrolplatten, die Führungsschienen der Tore sind aus Messingresten hergestellt. Die Rahmen der Schuppentore entstanden wieder über den Fensterkonfigurator von www.meinmodellhaus.de . Die Dächer haben auch beim Vorbild eine unterschiedliche Dacheindeckung und erhielten an den Giebelseiten Bretter aus Polystyrolstreifen. Kehlbleche (hergestellt aus Papier) wurden ebenfalls ergänzt und grau bemalt.

Die Klinker bekamen als Finish einen leichten unregelmäßigen Schmutzschleier mit einem schwarzen Buntstift. Die Dächer erhielten ein Washing aus stark verdünnter grauer Farbe und mit der Drybrushtechnik helle Akzente.

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Bild 13 - 15: Das Bahnhofsgebäude auf dem Modul

Weitere Bilder gibt es hier (Bild 11 - 13).