R20 bauen und verfeinern
Der R20 entstammt dem Roco-Güterwagenset Nr. 44002. Als Hilfe für den Umbau diente das MIBA Buch Güterwagen Band 5 Rungen-, Schienen und Flachwagen. Ein Vergleich mit den Originalzeichnungen zeigte, dass der Wagen zu kurz und dass der Wagenkasten zu hoch ist. Es mussten dann folgenden Umbauten / Verfeinerungen vorgenommen werden:
- Herstellung eines in den Abmessungen korrekten Wagengestells
- Anbau von Rangiertritten
- Einbau von Federpuffern mit geätzten Pufferplatten (Weinert 86171/Michael Weinert)
- Anbau von Griffen unter den Puffern aus 0,3mm-Messingdraht (Weinert 9300)
- Einbau von Original-Bügelkupplungen (Michael Weinert)
- Herstellung von Holzrungen Neue Beschriftung (Gassner G330)
Warum dieser Aufwand? Der Umbau dieses Wagens wird auf modellbahnfrokler.de beschrieben. Von der Umbaubeschreibung auf der Modellbahnfrokler-Website bin ich in einigen Punkten abgewichen. So habe ich aus dem ersten Wagen zunächst die Seitenwände abgesägt. So gewinnt man zwei Seitenwände, die zwar zu kurz, aber an den Enden nicht beschädigt sind. Leider sind die Stirnwände dadurch zu kurz. Diese werden aus dem zweiten Wagen gewonnen, indem zunächst Stirnwände abgesägt werden. Zum Schluss werden die Seitenwände des zweiten Wagens ebenfalls abgetrennt. diese Seitenwände diene dann zur Verlängerung der Seitenwände des ersten Wagens. Bevor die Seitenwände verlängert werden, muss noch ein Brett herausgenommen werden. Dazu werden die Seitenwände durch zwei horizontale Schnitte zerteilt. Der erste erfolgt oberhalb der mittleren Rungenhalter, der zweite in der Mitte zwischen oberen und mittleren Rungenhalter. Von den so gewonnenen drei Seitenteilen werden nur das Obere und Untere benötigt. Diese Arbeit ist an allen vier Seitenwänden durchzuführen. Nun werden das oberer und untere Seitenwandteil des ersten Wagens mit den entsprechenden Teilen vom zweiten Wagen gemäß Vorbild verlängert. Hierbei ist darauf zu achten, dass die senkrechten Klebefugen des Seitenwand- Ober- und -Unterteils später nicht übereinander liegen. Das Wagengestell entstand durch zusammenfrokeln der beiden vorhandenen Gestelle, die Bodenbretter sind ein Ersatzteil von Kibri. Auf dieses Blech -entsprechend gekürzt- wurde das verlängerte Gestell geklebt. Das Sprengwerk wurde nur angedeutet.
Bild 1 und 2: Einzelteile des R20
Die Original-Bügelkupplungen (OBK) werden als Ätzbausatz von Michael Weinert geliefert. Auf der Ätzung sind auch Pufferplatten in zwei verschiedenen Bauformen untergebracht. Dazu erhält man noch eine Ätzung, die die Bauteile für die Rangiertritte und verschiedene Kupplungsplatten enthält. Eine Bauanleitung für die Kupplung gibt es als PDF-Datei auf der Website von Michael Weinert. Bremsdreiecke und Bremsen stammen ebenfalls von Michael Weinert. Bild 1 zeigt die Einzelteile nach dem Lackieren.
Bild 3 und 4: fertig montierter, zugerüsteter und gealteter Rungenwagen R20
Die Rungen wurden aus 1mm dickem Sperrholz geschnitten,verschliffen und gebeizt.
Bild 5 und 6: R20 auf der Anlage und mit seinen Artgenossen
Nachtrag: Angesichts des inzwischen erschienene R20-Modell von BRAWA lohnt der Umbau nicht mehr.