Nachbau der VDD-ELNA in H0 aus einem Weinert-Bausatz
Eine Galerie ist am Ende des Beitrags zu finden.
Die Bahnstrecke der VDD (Voldagsen-Duingen-Delligsen) gehörte zur DEBG. Sie liegt in Niedersachsen zwischen Hameln im Westen und Hildesheim im Osten. Der Abzweig zur VDD liegt in Voldagsen an der Bundesbahnstecke Hameln-Hildesheim. Die Strecke ist noch bis Salzhemmendorf in Betrieb. Danach ist die Strecke größtenteils aus der Landschaft verschwunden und wird wohl auch in den nächsten Jahren weiter zurückgebaut.
Die Lok 25 der VDD war ein D-Kuppler vom Typ ELNA 3 und die einzige ELNA, welche von der Maschinenfabrik Karlsruhe gebaut wurde. Diese Tatsache macht sie gegenüber den anderen ELNA's einzigartig, was sich auch in ihren Aussehen widerspiegelt. So war der vordere Umlauf vor der Rauchkammertür nicht wie bei den ELNA's üblich in einem Bogen Richtung Rauchkammersattel hochgezogen, sondern endete waagerecht in Höhe der Zylinderoberkante unterhalb des Rauchkammersattels. Ebenso ungwöhnlich war die Dampfentnahme für Turbogenerator und Luftpumpe. Die Dampfentnahme erfolgte nicht wie üblich seitlich aus dem Dampfdom, sondern von oben.
Die Lok hat während ihrer Dienstjahre bei der VDD einige Umbauten erfahren. So ist die Luftpumpe von der Heizerseite (kurz vor dem Führerstand) auf die Lokführerseite (neben die Rauchkammer) umgebaut worden. Die Lok hatte vor 1945 auf dem vorderen Umlauf nur eine Leuchte und an der Rückseite zwei. Die Halterungen für die anderen Leuchten waren aber vorhanden. Auf Fotos von 1960 ist die Beleuchtung vollständig.
Ebenso untypisch für eine ELNA war die Anordnung des Druckluftbehälters. Dieser relativ kleine Behälter befand sich unterhalb des Umlaufes auf der Lokführerseite (etwa auf Höhe des dritte Radsatzes).
Nun gibt es keinen Modellbahn-Hersteller, der eine ELNA 3 in seinem Programm hat. Auch der Weinert-Bausatz hat als Vorbild eine ELNA 6. Diese unterscheidet sich von der ELNA 3 aber im Wesentlichen durch "innere Werte". So hat eine ELNA 3 einen kleineren Wassertank, der sich zwischen den seitlichen Umläufen unterhalb des Kessels befindet, weniger Leistung und daher auch einen etwas kleineren Kessel. Die Hauptabmessungen sind jedoch identisch und die Unterschiede werden wohl nur demjenigen auffallen, der eine ELNA 3 handvermessen hat. Also mußte der Weinert-Bausatz 4142 als Grundlage für die VDD-Lok 25 herhalten.
Der Bausatz wurde weitestgehend nach Bauanleitung gebaut, mit den Lok25-typischen Änderungen. Der Lok-Sound-Decoder (Tran SL51-4) ist waagerecht im Kessel untergebracht, die Leitungen laufen oberhalb des Faulhabermotors in den Führerstand. Die Rauchkammertür ist abnehmbar gestaltet. Zu diesem Zweck erhielt die Rauchkammertür an der Innenseite zwei Neodyn-Magnete (8X 1 mm) und in der Rauchkammer hält die ducht den Schlot zum Fahrgestell senkrecht laufende Schraube ein senkrecht stehendes Stahlstück in Position. Stahl und Magnete sorgen dafür, daß die Rauchkammertür dort bleit wo sie hin gehört. Diese Maßnahme erleichtert einen evtl. späteren Tausch der Elektronik. Das Dach ist ebenso abnehmbar gestaltet. Es wird von vier 0,3 mm starken Messingstiften gesichert, die wiederum mit schwarzer Mattfarbe gegen Herausrutschen gesicher sind.
Die Laternen sind durchbort worden und mit LED's (SMD, GoldenWhite) bestückt. Jeweils drei LED's sind mit einem Vorwiderstand von 2kΩ in Reihe geschaltet. Der Lautsprecher (8X12mm) steht im Führerstand auf der Heizerseite.
Die vordere Pufferbohle der Vorbildlok besitzt rechts und links jeweils einen Aufstieg. Die Kolbenschutzrohre laufen hinter diesem Aufstieg entlang. Um dieses auch beim Modell zu realisieren, mußten die Aufstiege gekröpft werden, was bedingt durch den Messingguß dieser Bauteile mit etwas Kraftaufwand verbunden ist.